Was ist die Vertragslaufzeit bei der Baufinanzierung?
Unter der Vertragslaufzeit einer Immobilienfinanzierung versteht man die gesamte Zeitspanne des Finanzierungsvorhaben.
Damit ist sie abzugrenzen von der Sollzinsbindung bei der Immobilienfinanzierung, jenen Zeitraum, in dem ein Sollzinssatz vertraglich garantiert ist.
In den allermeisten Fällen ist bei der Baufinanzierung nämlich die benötigte Darlehenssumme am Ende der Sollzinsbindung nicht komplett getilgt. Das bedeutet, es verbleibt zu diesem Termin eine Restschuld, welche man entweder durch eine Einmalzahlung oder durch eine Anschlussfinanzierung tilgen kann.
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Bedeutung der Sollzinsbindung bei der Immobilienfinanzierung
Die Vertragslaufzeit der Immobilienfinanzierung beschreibt die Dauer, die der Darlehensnehmer insgesamt benötigt, bis er wieder komplett schuldenfrei ist.
Demgegenüber steht die Sollzinsbindung. Dabei kann der Darlehensnehmer die Sollzinsbindung grundsätzlich frei wählen. Übliche Zeitspannen sind fünf, zehn, zwölf, 15, 20, 25 oder 30 Jahre. Von dieser Wahl hängt dann der jeweils angebotene Zinssatz für das Baudarlehen ab.
Auch eine Sollzinsbindung bis zur vollständigen Rückzahlung des Darlehens ist möglich. In diesem Fall schließt der Darlehensnehmer ein sogenanntes „Volltigerdarlehen“ für die Immobilienfinanzierung ab.
Bei dieser speziellen Form des Annuitätendarlehens ist – quasi als Ausnahme von der Regel – die Sollzinsbindung identisch mit der Vertragslaufzeit der Baufinanzierung. Denn das Volltilgerdarlehen zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass am Ende seiner Laufzeit keine Restschuld mehr verbleibt.
DTW | Baufinanzierungsrechner: Optimale ZinsbindungZusammenhang von Vertragslaufzeit und Tilgungshöhe
Mit der Entscheidung der Sollzinsbindung sowie durch weitere vereinbarte Konditionen ergibt sich der Sollzinssatz für die Immobilienfinanzierung.
Zu ihnen zählt insbesondere die grundsätzlich ebenfalls frei wählbare anfängliche Tilgung beim Annuitätendarlehen.
Die Restschuld bei der Immobilienfinanzierung reduziert sich umso schneller, je höher man als Darlehensnehmer die anfängliche Tilgung ansetzt.
Und so kann er auch die Vertragslaufzeit einer Immobilienfinanzierung verkürzen.
Allerdings sollte man immer darauf achten, dass man sich bei seinen monatlichen Belastungen nicht übernimmt. Eine realistische Einschätzung und ein gewisser finanzieller Puffer für unerwartete Ausgaben sollten daher bei der Baufinanzierung immer mit einkalkuliert werden.
Beim oben erwähnten Volltigerdarlehen kann der Darlehensnehmer allerdings nicht die Höhe der monatlichen Tilgungshöhe bestimmen. Denn hier errechnet sich die Höhe der Monatsrate in Relation mit dem Ziel, am Ende der Vertragslaufzeit die komplette Tilgung erreicht zu haben.
Volltilgerdarlehen: Je höher die Darlehenssumme ist und je kürzer die Vertragslaufzeit für die Baufinanzierung gewünscht ist, umso höher fällt die monatliche Tilgungsrate aus.
An dieser Stelle scheitert vermutlich so manch gehegter Wunsch eines Bauherren oder Immobilienkäufers nach einem Volltilgerdarlehen.
Baufinanzierungsrechner
Die Aufteilung der Vertragslaufzeit bei der Immobilienfinanzierung
Aber die Immobilienfinanzierung durch ein erstes Baudarlehen und einer nachfolgenden Anschlussfinanzierung ist mitnichten nur ein Kompromiss.
Denn diese Aufteilung der gesamten Vertragslaufzeit einer Immobilienfinanzierung bietet sehr viele Chancen.
So kann man zum Beispiel im Hinblick auf den aktuellen Stand und die Entwicklung der Bauzinsen am Markt reagieren und hierbei optimale Lösungen für eine passende und günstige Baufinanzierung finden.
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