Was versteht man unter einem Restdarlehen?
Unter Restdarlehen versteht man bei der Immobilienfinanzierung den noch nicht getilgten Betrag, der zu einem bestimmten Zeitpunkt, insbesondere nach Ablauf der Sollzinsbindung, offen ist.
Alternativ wird dieser Betrag auch Restschuld genannt. Im Regelfall sind Baudarlehen nach Beendigung der Zinsfestschreibung noch nicht in vollem Umfang zurückgezahlt.
Wie hoch während oder am Ende der Vertragslaufzeit das Restdarlehen ist, kann man dem Tilgungsplan einer Immobilienfinanzierung entnehmen. Dort ist aufgeführt, welche Restschuld zu jedem Zeitpunkt der Kreditlaufzeit besteht.
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Restdarlehen als Kriterium beim Vergleich von Immobilienfinanzierungen
Wer für den Immobilienerwerb, ein Bauvorhaben oder den Grundstückskauf eine passende und günstige Immobilienfinanzierung sucht, sollte beim Vergleichen der Darlehensangebote nicht allein auf die aufgelisteten Sollzinssätze achten.
Damit eine Vergleichbarkeit der Finanzierungsprodukte gewährleistet ist, muss auch die Höhe der Restschuld, die am Laufzeitende noch offen ist, Berücksichtigung finden.
Grundsätzlich sind die Kreditinstitute gesetzlich nicht dazu verpflichtet, das Restdarlehen in ihren Angeboten anzugeben.
Doch als Darlehensnehmer sollte man dann diese Angabe vor seiner Entscheidung unbedingt einfordern.
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Sondertilgungen zur Restdarlehensminimierung
Um das Restdarlehen gering zu halten, ist neben möglichst niedrigen Zinsen vor allem die Option zur Sondertilgung wichtig.
Selbst wenn ein Darlehensnehmer zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses nicht unbedingt davon ausgeht, solche Sonderzahlung leisten zu können, sollte er dennoch Wert auf die vertraglich festgelegte Option zur kostenfreien Sondertilgung legen.
Da eine Baufinanzierung zumeist über einen sehr langen Zeitraum angelegt ist, lässt sich oft nur schwer abschätzen, wie sich die das persönliche Vermögens- und Einkommensniveau zukünftig entwickelt.
Daher ist es grundsätzlich in jedem Fall sinnvoll, sich die Möglichkeit zur Sondertilgung offenzuhalten. Denn wenn sie besteht, kann der Darlehensnehmer sie in Anspruch nehmen, muss es aber nicht.
Sollte der Darlehensnehmer die Sondertilgung während der Darlehenslaufzeit nicht einsetzen können oder wollen, ist dies nicht mit finanziellen Nachteilen verbunden. Umgekehrt kann er davon aber sehr profitieren.
Denn mit Sondertilgungen wird das Darlehen natürlich zügiger zurückgezahlt. Weil sich dadurch die Laufzeit der Immobilienfinanzierung verkürzt, spart man dementsprechend Darlehenszinsen ein.
Tipps für eine günstige BaufinanzierungKonditionen der Sondertilgung bei der Immobilienfinanzierung
Nicht alle Kreditinstitute bieten die Option zur Sondertilgung von vornherein an. Einige wenige verlangen dafür sogar einen Zinsaufschlag. Bei den meisten Banken ist sie jedoch kostenfrei.
Allerdings ist im Regelfall eine Begrenzung der Höhe der jährlichen Sondertilgungsrate im Darlehensvertrag festgehalten. Je nach Anbieter einer Baufinanzierung schwankt sie zwischen fünf und zehn Prozent des Darlehensbetrags.
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Anschlussfinanzierung für das Restdarlehen
Nach Ablauf der Sollzinsbindung kann das Restdarlehen entweder durch eine Einmalzahlung oder durch eine Anschlussfinanzierung abgelöst werden.
Bei der weiterführenden Immobilienfinanzierung hat der Darlehensnehmer die freie Wahl, ob er den Anschlusskredit zur Finanzierung der Restschuld bei seinem bisherigen Darlehensgeber oder bei einem neuen abschließt. Das rechtzeitige Vergleichen lohnt sich, um sich die bestmöglichen Darlehensoptionen für die Anschlussfinanzierung, zum Beispiel in Form eines Forward-Darlehens, zu sichern.