Zinsentwicklung für Baugeld kurz zusammengefasst
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auch im September keine Änderungen am Leitzins vorgenommen. Die Inflationsrate im Euroraum hält sich derzeit nahe der Zwei-Prozent-Marke recht stabil. Wie es rund um die Zoll-Politik mit den USA weitergeht ist jedoch schwer vorherzusehen. Die Sorgen hinsichtlich einer steigenden Inflation sind nach wie vor da, auch im Hinblick auf die steigende Staatsverschuldung zahlreicher Länder.
Das aktuelle Zinsniveau ist im historischen Vergleich nach wie vor attraktiv und es ist noch immer ein guter Zeitpunkt eine Baufinanzierung abzuschließen.
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Wie entwickeln sich die EZB-Leitzinsen?
EZB belässt im September den Einlagezins bei 2,00 Prozent.
Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es, eine Inflationsrate von nahe zwei Prozent zu erreichen und Preisstabilität zu gewährleisten. Daher hatte die EZB über Monate bzw. Jahre hinweg versucht, die teils hohe Inflationrate im Euroraum in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich gilt es die Konjunktur in der Währungsunion bei der Umsetzung der Geldpolitik zu berücksichtigen.
Inflation bedeutet, dass Waren und Dienstleistungen teurer werden. Das Geld wird somit weniger wert.
Zu Anfang Juni 2024 leitete die EZB die Trendwende in ihrer damaligen Geldpolitik ein. Im Juni 2025 folgte seitens der EZB die 8. Leitzinssenkung in Folge. Im Juli 2025 legt die EZB eine Zinspause ein und auch im September nimmt sie keine Änderungen am Leitzins vor.
Die EZB belässt im September den Einlagezins bei 2,00 Prozent, zu welchem Geschäftsbanken Geld bei der EZB parken können.
Die EZB führte im September 2024 eine technische Neuerung ein: Die Spanne zwischen Einlagezins und Hauptrefinanzierungssatz wurde verkleinert. Früher stand letztgenannter Leitzins als wichtigster Leitzins im Fokus.
Der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz, zu welchem sich Geschäftsbanken bei der EZB Geld leihen können, belässt die EZB ebenfalls bei 2,15 Prozent.
Wichtig für Sie: Die Senkung des Leitzinses wird sich in der Regel kaum auf die Baugeldzinsen auswirken! Denn die Baugeldzinsen orientieren sich u.a. an der Entwicklung langfristiger Bundesanleihen sowie der Inflationsrate. Die Leitzinssenkung begünstigt unter Umständen sogar eine steigende Inflationserwartung für die Zukunft, was auch die Baugeldzinsen wieder ansteigen lassen könnte.
Größere Auswirkungen haben Leitzinssenkungen für Sparer mit einem Tagesgeldkonto. Denn die Banken passen ihre Zinsen recht zügig auf das niedrigere Zinsniveau an. Ratenkredite werden in der Regel günstiger.
US-Notenbank senkt im September 2025 den US-Leitzins. Dieser bewegt sich nun innerhalb der Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent.
Die US-Notenbank Fed drehte auf ihrer Notenbanksitzung im September erstmals im Jahr 2025 an der Zinsschraube. Der US-Leitzins bewegt sich nun innerhalb einer Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent.
Der US-Arbeitsmarkt hatte zuletzt geschwächelt, daher gingen zahlreiche Experten von einer Leitzinssenkung aus.
Wie entwickelt sich die Inflationsrate in Deutschland?
Inflationsrate in Deutschland steigt im August auf 2,2 Prozent.
Das Statistische Bundesamt hat die vorläufige Schätzung bestätigt, dass die Inflationsrate im August auf 2,2 Prozent (gegenüber dem Vorjahresmonat) angestiegen ist. Im Juli betrug diese 2,0 Prozent. Damit stieg sie stärker als von einigen Experten erwartet an.
Vor allem die Energiepreise sind gesunken (-2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat).
Die Preise für Dienstleistungen verteuerten sich hingegen um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Tarifverhandlungen könnten auch zukünftig für weiter steigende Kosten im Dienstleistungssektor sorgen.
Kunden bekommen steigende Lohn- und Gehaltskosten bei Unternehmen meist in Form von steigenden Preisen zu spüren. Eine sogenannte Lohn-Preis-Spirale könnte in Gang gesetzt werden: Unternehmen erhöhen die Löhne - steigende Löhne müssen durch steigende Preise ausgeglichen werden - Arbeitnehmer gehen erneut in Tarifverhandlungen für höhere Löhne, usw. Wobei es Unternehmen nach den Preissteigerungen in den vergangenen Monaten immer schwerer fällt, die höheren Lohn- und Gehaltskosten an die Kunden weiterzugeben.
Die Preise für Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Die sogenannte Kerninflationsrate betrug im August 2,7 Prozent. Die Kerninflationsrate wird ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel berechnet.
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Wie entwickelt sich die Inflationsrate im Euroraum und in den USA?
Inflationsrate im Euroraum verharrt im August bei 2,0 Prozent.
Entgegen der ersten Schätzung von Eurostat, ist die Inflationsrate im Euroraum im August nicht angestiegen. Diese betrug - wie auch im Juli - im August 2,0 Prozent (gegenüber dem Vorjahresmonat).
Inflationsrate in den USA steigt im August auf 2,9 Prozent.
Im Februar 2025 ist die Inflationsrate in den USA nach einem mehrmonatigen Anstieg erstmals wieder gefallen. Im Mai ist die Inflationsrate in den USA allerdings wieder gestiegen. Nachdem es im Juli gegenüber Juni keine Veränderung gab, stieg sie im August weiter an. Die Inflationsrate lag im August bei 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Experten gehen in den kommenden Monaten weiter von einer eher steigenden Inflationsrate in den USA aus.
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Wie geht es weiter mit den Baugeldzinsen?
Baufinanzierer müssen sich weiterhin auf eher steigende Baugeldzinsen einstellen.
In Deutschland sind dafür diverse Maßnahmen der Bundesregierung mitverantwortlich, welche die Inflation hierzulande bereits angeheizt haben und weiter anheizen könnten. Dazu zählt unter anderem die Anpassung des CO2-Preises von 45,- € auf 55,- € je Tonne. Das führt zu steigenden Preisen beim Tanken und Heizen.
Des Weiteren werden u.a. steigende Krankenkassenbeiträge bzw. steigende Pflegeversicherungsbeiträge Einfluss auf die Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland haben sowie die Aufnahme neuer Kredite bzw. Lockerung der Schuldenbremse.
Bei einer hohen Inflation sind Bundesanleihen mit einem niedrigen Zins für Investoren nicht mehr attraktiv. Investoren werden diese verkaufen. Werden Bundesanleihen verkauft, sinken deren Kurse und die Zinsen steigen an. Wie eingangs erwähnt, orientieren sich die Baugeldzinsen an langlaufenden Anleihen. Die Zinsen für Baufinanzierungen steigen entsprechend ebenfalls an.
Darüber hinaus werden auf 10-Jahres-Sicht noch immer sehr wenig Baukredite vergeben. Darlehensgeber lehnen zahlreiche Kreditanträge ab. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
- Neubauten werden aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und regulatorischer Vorgaben immer teurer, sodass der Beleihungsauslauf oftmals 90 % und mehr beträgt,
- steigen die Baugeldzinsen, macht dies Baudarlehen entsprechend teuer,
- Banken verlangen mehr Eigenkapital und setzen hohe Pauschalen für Lebenshaltungskosten an,
- die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stellt hohe Anforderungen an die Banken für die Kreditvergabe.
Die Liste ließe sich noch weiter fortführen.
Vor allem Anschlussfinanzierer, deren Sollzinsbindung kurz- bis mittelfristig endet, sollten sich jetzt um eine Anschlussfinanzierung kümmern. Die Zinsen sind historisch gesehen nach wie vor günstig. Sollten die Zinsen für Baugeld aber wieder steigen, könnten die monatlichen Raten der Anschlussfinanzierung zu einem finanziellen Kraftakt werden.
Baufinanzierungsrechner
Worauf sollten Sie als Baufinanzierer achten?
Für viele Baufinanzierer wird der Traum vom Eigenheim zur Herausforderung, wenn die Preise für Baumaterial, Handwerker, etc. oder die Zinsen steigen. Es gilt immer auf das eigene Budget zu achten, denn dieses sollte niemals zu knapp bemessen werden.
Zu wenig Eigenkapital oder ein zu niedriges monatliches Einkommen führt dazu, dass der Darlehensgeber die Baufinanzierung nicht realisieren wird.
Nutzen Sie die Chance - egal ob für die Anschlussfinanzierung, den Hauskauf oder einen Neubau und sichern Sie sich die aktuellen Baugeldzinsen.
Auch ein Bausparvertrag zur Zinssicherung kann äußerst sinnvoll sein. Sprechen Sie einfach Ihre Beraterin oder Ihren Berater an.
Wichtig für Sie als Baufinanzierer:
In einem steigenden Zinsumfeld können die Konditionen unserer Finanzierungspartner meist nur für wenige Tage reserviert werden. Die Bearbeitungszeiten unserer Finanzierungspartnern sind ebenfalls länger als zu normalen Zeiten.
Daher ist es umso wichtiger, dass Sie uns Ihre Unterlagen zu Ihrer Immobilie möglichst schnell und komplett zur Verfügung stellen. So sichern Sie sich die aktuellen Konditionen.
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Quellen:
https://boersen.manager-magazin.de/kursinformationen/swap-eur-10-jahre/XC0009683662/
https://www.cnbc.com/quotes/US10Y
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/notenbank-inflation-ezb-102.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/handelskonflikt-eu-gegenzoelle-100.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/eu-usa-zoelle-verbraucher-100.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/usa-inflation-116.html
https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/teuerung-inflation-in-deutschland-legt-im-august-staerker-zu-als-erwartet/100150486.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/09/PD25_333_611.html
https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/ezb-die-daten-spielen-den-falken-in-die-haende-01/100150489.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/ezb-zinsen-lagarde-inflation-tagesgeld-106.html
https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/teuerung-inflation-in-den-usa-steigt-aktienmaerkte-trotzdem-mit-rekord/100153542.html
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/fed-notenbank-leitzines-senkung-100.html
https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/w/2-17092025-ap