Die Zinsen für Baufinanzierungen sind nach dem Erreichen eines nahezu 12-Jahres-Hochs Anfang März wieder leicht gesunken. Der Ende 2021 begonnene steigende Zinstrend beim Baugeld ist weiterhin intakt. Grundsätzlich orientieren sich die Zinsen für Baugeld an den Zinsen langfristiger Bundesanleihen.
EZB erhöht Leitzins um 0,5 Prozentpunkte
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf der EZB-Ratssitzung am 16.03.2023 den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf nun 3,5 Prozent angehoben. Dies hatte die EZB bereits bei ihrem vorherigen Treffen im Februar angedeutet.
Dieser Schritt ist für die EZB unausweichlich gewesen. Nach wie vor ist die Inflation im Euroraum viel zu hoch. Im Februar lag sie bei 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die sogenannte Kerninflation kletterte auf ein Rekordhoch, auf 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Für die EZB ist die Kerninflation ein wichtiges Kriterium, denn diese Inflationskennzahl wird um die Energie- und Lebensmittelpreise bereinigt.
Ein Signal für weitere Zinserhöhungen gab es auf dem diesmaligen Treffen allerdings nicht. Vielmehr wird die EZB nun abwarten, was kurz- bis mittelfristig im Bankensektor passiert, nachdem in der vergangenen Woche die Silicon Valley Bank Insolvenz anmelden musste. Die Frage ist, werden weitere Bankenpleiten folgen?
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Wie geht es weiter mit den Baugeldzinsen?
Zu Beginn des Jahres 2022 zahlten Baufinanzierer rund 1 Prozent Zinsen (10 Jahre Sollzinsbindung) für ein Hypothekendarlehen. Mitte März dieses Jahres kletterten die Baugeldzinsen kurze Zeit über die 4-Prozent-Marke für ein Baudarlehen mit 10 Jahren Sollzinsbindung.
Baufinanzierer müssen sich weiterhin auf schwankende Baugeldzinsen einstellen. Es ist gut möglich, dass demnächst die 4-Prozent-Marke nachhaltig überschritten wird. Denn die Inflation im Euroraum ist nach wie vor hoch und die bereits erwähnte Kerninflation steigt weiter an.
Grundsätzlich bedeutet Inflation, dass Waren und Dienstleistungen teurer werden. Das Geld im Geldbeutel wird entsprechend weniger wert. Bei einer hohen Inflation sind Bundesanleihen mit einem niedrigen Zins für Investoren nicht mehr attraktiv. Investoren werden sie also verkaufen. Werden Bundesanleihen verkauft, sinken deren Kurse und die Zinsen steigen an. Wie eingangs erwähnt, orientieren sich die Baugeldzinsen an langlaufenden Anleihen. Die Zinsen für Baufinanzierungen steigen somit auch an.
Darüber hinaus werden derzeit so wenige Baukredite vergeben wie schon lange nicht mehr. Denn die Darlehensgeber lehnen immer mehr Kreditanträge ab. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
- Neubauten werden aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und regulatorischer Vorgaben immer teurer, sodass der Beleihungsauslauf oftmals 90 % und mehr beträgt,
- die Baugeldzinsen steigen und machen Baudarlehen entsprechend teuer,
- Banken verlangen mehr Eigenkapital und setzen hohe Pauschalen für Lebenshaltungskosten an,
- die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stellt hohe Anforderungen an die Banken für die Kreditvergabe.
Die Liste ließe sich noch weiter fortführen.
Vor allem Anschlussfinanzierer, deren Sollzinsbindung kurz- bis mittelfristig endet, sollten sich jetzt um eine Anschlussfinanzierung kümmern. Denn wenn die Zinsen für Baugeld weiter steigen, könnten die monatlichen Raten der Anschlussfinanzierung zu einem finanziellen Kraftakt werden.
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Neue KfW-Förderprogramme zum 01.03.2023
Die KfW hat zum 01.03.2023 ihr neues Förderprogramm "Klimafreundlicher Neubau Wohngebäude (297, 298)" gestartet. Die Förderung steht Ihnen ab sofort für den Bau und Kauf eines neuen Wohngebäudes zur Verfügung.
Darüber hinaus können Sie weiterhin für die Sanierung oder den Kauf eines frisch sanierten Effizienzhauses die KfW-Förderung "Kredit für Wohngebäude (261)" beantragen.
Informieren Sie sich jetzt über die KfW-Fördermöglichkeiten:
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Worauf sollten Sie als Baufinanzierer achten?
Für viele Baufinanzierer wird der Traum vom Eigenheim zur Herausforderung, wenn die Preise für Baumaterial, Handwerker, etc. oder die Zinsen steigen. Es gilt immer auf das eigene Budget zu achten, denn dieses sollte niemals zu knapp bemessen werden.
Zu wenig Eigenkapital oder ein zu niedriges monatliches Einkommen führt dazu, dass der Darlehensgeber die Baufinanzierung nicht realisieren wird.
Wichtig für Sie als Baufinanzierer:
In einem steigenden Zinsumfeld können die Konditionen unserer Finanzierungspartner meist nur für wenige Tage reserviert werden. Die Bearbeitungszeiten unserer Finanzierungspartnern sind ebenfalls länger als zu normalen Zeiten.
Daher ist es umso wichtiger, dass Sie uns Ihre Unterlagen zu Ihrer Immobilie möglichst schnell und komplett zur Verfügung stellen. So sichern Sie sich die aktuellen Konditionen.
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