Der Trend steigender Refinanzierungszinsen für Immobilienfinanzierungen wurde im Laufe der vergangenen Woche gestoppt. Innerhalb von nur einer Woche sind die Refinanzierungszinsen für Immobilienfinanzierungen mit einer Zinsbindung von zehn Jahren um rund 0,20 Prozentpunkte gesunken. Da sich die Zinsen für Baufinanzierungen an langfristigen Rentenpapieren orientieren, sind diese ebenfalls gesunken.
Starke Verluste am italienischen Anleihenmarkt
Wie stark sich eine politische Irrfahrt auf die Finanzmärkte auswirken kann, erleben wir derzeit in Italien. Die Regierungsbildung in Italien ist gescheitert. Neuwahlen werden anstehen und damit kommt auch wieder die Gefahr auf, dass Italien dem Euro zukünftig den Rücken kehren könnte. Italien ist bereits jetzt das Euro-Land mit dem zweithöchsten Schuldenberg in der Währungsunion und eine weitere Verschuldung ist nicht ausgeschlossen. Die Finanzmärkte haben das politische Dilemma mit sehr viel Skepsis aufgenommen. Italienische Anleihen wurden massenweise verkauft. Die Zinsen für italienische Anleihen zogen rasant an und erreichten je nach Zinsbindung zum Teil Höchststände, gemessen an der letzten Hochzinsphase in der Eurokrise. Die Flucht in den „sicheren Hafen“ der Bundesanleihen war angesagt. Auch andere südeuropäische Länder verzeichneten Abflüsse bei Anleihen. Viele Investoren sind derzeit in Sorge. Der europäischen Währungsunion könnten in naher Zukunft schwere Zeiten bevorstehen. Bei einem Wahlsieg der rechtsgerichteten Parteien Italiens wäre es möglich, dass ein Euro-Ausstieg weiter vorangetrieben wird.
Auswirkungen auf die Zinsentwicklung bei Baufinanzierungen
Da viele Investoren nun Bundesanleihen vermehrt kaufen, steigen aktuell die Kurse der Anleihen und die Zinsen sinken entsprechend. Ob diese sinkende Zinsentwicklung weiterhin andauern wird, hängt unter anderem vom Wahlausgang in Italien ab. Darüber hinaus ist aber der langanhaltende steigende Zinstrend noch intakt. Gerade auch mit Blick in Richtung USA sind dort weitere Leitzinserhöhungen zu erwarten. Durch diese werden US-Anleihen attraktiver gegenüber europäischen Anleihen. Grundsätzlich greifen Investoren dann eher zu den höher verzinsten US-Anleihen und Bundesanleihen werden weniger stark nachgefragt, weil diese deutlich geringere Zinserträge erwirtschaften. Die Konsequenz: Bei sinkender Nachfrage nach Bundesanleihen fallen deren Kurse und die Zinsen steigen. Das wirkt sich auch auf Baufinanzierungen aus. Da sich – wie gesagt – die Zinsen für Immobilienfinanzierungen an langfristigen Rentenpapieren orientieren, bedeutet das letztendlich ebenfalls eine steigende Zinsentwicklung bei den Baufinanzierungen.
Teure Folgen einer Zinserhöhung für Darlehenssuchende
Baufinanzierer und Anschlussfinanzierer sollten sich immer bewusst sein, dass bereits geringe Zinserhöhungen das ganze Vorhaben um mehrere Tausend Euro verteuern können. So wächst die Gefahr, dass das Vorhaben nicht mehr in der ursprünglich geplanten Form verwirklicht werden kann.
Der Rat unserer DTW-Experten lautet daher: Handeln Sie jetzt und nutzen Sie das aktuelle Zinszwischentief für eine günstige Immobilienfinanzierung.